Archiv für 26. Januar 2010

Owl City – Ocean Eyes

Posted in Musik, Platten on 26. Januar 2010 by Basti

Nach La Roux’s selbstbetitelter Scheibe gibts wieder Electropop aus meiner Anlage. Und ich muss sagen, ich werde immer mehr ein Fan von dieser einerseits herrlich leichten, andererseits einfach schönen Musik.

Zur Band: Owl City dürfte hierzulande bekannt sein, aber einzig und allein aufgrund ihrer Single „Fireflies“ aus dem aktuellen Album „Ocean Eyes“. Und eigentlich ist es eher ein Musikprojekt als eine Band. Das einzige feste Mitglied ist Adam Young, das erinnert ein bisschen an Trent Reznor von NIN. Denn live wird Mr. Young natürlich unterstützt, im Studio macht er seine Arbeit allerdings allein. Songwriting, Gesang, Synthesizer, Produktion – alles aus einer Hand. Anfang 2007 gründete Adam Young also die Band „Owl City“ im Keller seines Elternhauses. Seine wiederkehrende Schlaflosigkeit sei der Grund dafür gewesen, seine Einflüsse liegen unüberhörbar in der (europäischen) Disco- und Electromusik.

Und der kleine Adam ist ein Kind des Web 2.0: Er eröffnet ein MySpace-Profil, uploadet die eigenen Songs und erhält dadurch innerhalb von kürzester Zeit viele Millionen Klicks und einen Plattenvertrag bei Universal Republic. Nachdem die ersten beiden Albem in Eigenregie veröffentlicht wurden, erscheint 2009 „Ocean Eyes“ bei besagtem Label. Nicht zu Unrecht: „Fireflies“ ist der am schnellsten verkaufte Electronic/Alternative-Track aller Zeiten, steht an der Spitze diverser Charts und hat die meisten Downloads bei iTunes in den USA.

Das dazugehörige Album „Ocean Eyes“ ist schlicht und einfach wunderbar. Schon das Cover suggerriert Sommer, Urlaub, Freizeit. Und die Musik hat exakt den gleichen Effekt. Alle, ausnahmslos alle, Songs machen gute Laune und Lust auf mehr/Meer. Der Opener „Cave In“ bietet eine wunderschöne Melodie und dazu die einfach perfekt zur Musik passende Stimme von Adam Young. Sofort fühlt man sich an den auf dem Cover abgebildeten Strand versetzt. „The Bird And The Worm“ ist meiner Meinung nach eine der niedlichsten Balladen der Gegenwart, gemacht für die Schöne auf dem Badetuch nebenan.

Die folgenden „Hello Seattle“ und „Umbrella Beach“ bringen Disco- und Electropop-Feeling an den Strand, ehe es bei „The Saltwater Room“ wieder ruhig wird, am Ozean. Unterstützung bekommt Young hier von der zarten Stimme von Breanne Duren, die beiden ergänzen sich perfekt. „Dental Care“ ruft nicht etwa zum Zähneputzen und ins-Bett-gehen auf, sondern zaubert in 3 Minuten 11 die pure gute Laune an den Strand.

Es wird langsam dunkel und ruhig am Strand, „Meteor Schower“ lädt zum Ausruhen und Beobachten von selbigem ein. „On The Wing“ gelingt dann das Kunststück, genau diese Stimmung mitzunehmen und zu halten. Das folgende „Fireflies“ bedarf keiner Beschreibung, es dürfte bekannt sein. Auch nach den Charts bleibts ruhig am Strand, bei der Ballade „The Tip Of The Iceberg“ zeigt Young sein ganzes musikalisches Talent für ruhige aber nie langweilige Songs. „Vannila Twilight“ schlägt in die gleiche Kerbe: Klavier am Anfang, dazu die hohe Stimme Youngs. Nach und nach entfaltet sich der Song dann in seiner ganzen Schönheit. Man kann es einfach nicht anders ausdrücken.

Gegen Ende bietet „Ocean Eyes“ noch einmal schnellere Nummern zum wieder warm werden. „Tidal Wave“ und ein Remix von „Hello Seattle“ eröffnen ein letztes Mal die Disko am Strand, ehe „If My Heart Was A House“ die Nacht verschwinden lässt und schon wieder den Sonnenaufgang an den Horizont zaubert…